Klang wirkt mehr als Inhalt
Im rechten Ton kann man alles sagen. Im falschen Ton nichts! Georg B. Shaw
Das ist einer der wichtigsten Gründe, sich mit dem Klang seiner Stimme bewusster zu beschäftigen. Ihre Stimme verrät den anderen immer, wie Sie sich fühlen, denn Ihre Stimme ist der Spiegel Ihrer Seele. Diese Wirkung auf andere können sie fast nicht verhindern. Wenn Sie Interviews mit anerkannten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft verfolgen, dann können Sie in den meisten Fällen heraushören, dass der Interviewte eine souverän klingende, eher ruhige Stimme hat. Dadurch wirken seine Aussagen kompetenter.
Der souveräne Klang wurde den wenigsten Menschen angeboren. Er ist das Ergebnis der persönlichen Entwicklung (Ernährung, Umgang mit Alkohol und Nikotin), mit all den erfahrenen Erfolgs- und Misserfolgserlebnissen. Menschen mit stabilem Selbstwertgefühl haben meist auch eine überzeugend klingende Stimme. Den positiven Klang der Stimme können Sie auch verbessern, mit einem bewussten Stimmtraining. Dazu brauchen Sie keinen Stimmtrainer, sondern können die Qualität Ihres Stimmklang selbst optimieren. Sie müssen es nur tun, es ist nicht schwer!
Ob Sie anderen Menschen sympathisch sind, hängt nur zu 15% von dem ab, was Sie sagen (es sei denn, Sie beleidigen den anderen). 25% wird bestimmt von Ihrer Wortwahl, dem Sprechtempo, Ihrem Dialekt und Ihrer Lautstärke. Den Löwenanteil macht der Klang Ihrer Stimme aus: 60%
- Hat Ihre Stimme einen unsicheren Klang, dann verlieren alle Ihre Argumente deutlich an Wirkung.
- Klingen Sie arrogant, dann ist Ihnen Widerstand sicher. Vieles von dem, was Sie sagen, wird angegriffen. Auch die guten und logischen Argumente.
7 Tipps für das Klangtraining
- Pflegen Sie Ihre Stimme! Sänger und Radiomoderatoren machen das auch. Ohne ständige Pflege kann
sich kein positiver Stimmklang entwickeln.
- Schlucken ist für die Stimme besser als Räuspern. Räuspern und hüsteln greift die Stimmbänder an.
- Reinigen Sie Ihre Stimme vor einem Vortrag, indem Sie die Tonleiter hoch und runter singen. Verwenden Sie dabei die Buchstaben A, E, I, O, U. Besonders das E hat eine gute Reinigungsfunktion. Sie werden erstaunt sein, wie viel kraftvoller und angenehmer Ihre Stimme danach ist. Das Problem dabei ist, Sie können es nicht überall machen, sonst denken die Leute, Sie spinnen. Am besten geht es im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder zu einem Meeting.
- Wenn Sie sich jetzt auch noch Ihr Lieblingsessen vorstellen und „mmmh“ machen, haben Sie die Indifferenzlage gefunden. In dieser Lage klingt Ihre Stimme am wohltönendsten und Sie sind in der Lage, ohne Mikrofon kräftig zu sprechen. Dabei strengen Sie sich nicht an.
- Sprechen Sie bewusst langsamer, wenn Sie telefonieren oder eine Präsentation halten. Damit wirken Sie sicherer und können auch noch die anfängliche Unsicherheit besser kompensieren.
- Senken Sie am Satzende immer die Stimme, statt sie zu heben (Entenschwänzchen, klingt unsicher).
- Wählen Sie beim Sprechen gezielt die etwas tieferen Oktaven. Hören Sie mal genau zu, wenn berühmte Manager im TV oder Radio sprechen. Sie alle pflegen einen ruhigen, sonoren, überlegen wirkenden Sprachstil.